Meine Motivation

Ich möchte Menschen helfen.

Ich möchte Menschen auf ihrem Weg in die Spiritualität helfen. Weil ich weiß, wie enorm schwierig und anstrengend es sein kann, wenn man ihn allein gehen muss. Und wir alle können ihn, unseren eigenen Weg durch das Leben, dieses und alle weiteren, nur allein gehen. Wir können ihn aber streckenweise zusammen mit Menschen gehen, die uns unterstützen. Oder in einer Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt. Wir dürfen uns Hilfe holen. Denn leben und lernen darf einfach sein. Wir dürfen selbst entscheiden, wie wir ihn gehen, mit wem, wie lange und in welchem Tempo.

Meine Prägung

Ich bin ihn als Einzelkind eines an Parkinson erkrankten Vaters und einer narzisstischen Mutter, lange Zeit in weiten Teilen allein gegangen. Gleichzeitig war ich immer umgeben von einem Netz an Menschen, die mir Halt gegeben und mir meine Größe gespiegelt haben. 

Schon früh hat mich die große, damals für mich viel zu schwere Frage gequält, wieso ich überhaupt hier bin? Aus welchem Grund? Mit Anfang zwanzig hatte ich zum ersten Mal den Gedanken, dass es schöner wäre, einfach nicht mehr da zu sein. Einfach einzuschlafen, anstatt jeden Tag diese schwere Last der Verantwortung, der Fragen und des Lebens an sich, auf meinen Schultern zu tragen. Von dem Gewicht in den Boden hineingedrückt. Warum bin ich hier? Warum darf ich nicht einfach sterben? Damals bin ich das erste Mal zu einer Psychologin gegangen. Nur ein, zwei Mal. Die Erinnerung ist vage. Irgendwie fühlte es sich nicht hilfreich an. Ich weiß nicht, ob es damals Widerstände waren, oder einfach nicht die richtige Therapeutin. Vielleicht beides. Jedenfalls hatte ich die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum und gleich danach -studium zu machen und das half mir aus dem schwarzen Gedankenloch wieder ein gutes Stück weit aufzutauchen.

Ein bisschen Party, ein bisschen Abenteuer, ein bisschen Verliebtsein, ein bisschen Enttäuschung, ein großer Herzschmerz, Wut, Trauer, neue Erfahrungen und all das brachte mich wieder auf andere Gedanken.

Dann fing die Lernerei für das erste Staatsexamen (Jura) an. Ein Jahr lang lernen, lernen, lernen. Doch was ich vor allem lernte war, dass ich den Examensstoff bisher zu maximal 20 % kannte….KANNTE geschweige denn konnte. Ich entschied mich trotzdem, den Freiversuch zu nutzen. Ich hatte ja nichts zu verlieren und sah es mehr wie ein Spiel. Mein damaliger Freund, ebenfalls Jurist, neckte mich noch am Tag der ersten Klausur, weil er genau wusste, wie wenig ich konnte. Wir nahmen es mit Humor. Und siehe da, es lief gar nicht mal so schlecht. Mit ein bisschen Glück hatte ich es geschafft, insgesamt 19 Punkte zu erzielen – von 108. Insgesamt waren es sechs Klausuren à maximal 18 Punkten. Vier Punkte brauchte es, damit eine Klausur als bestanden galt. 21 Punkte brauchte man zum Bestehen. Ich hatte es also fast geschafft! Und eine Klausur war sogar ein richtig gutes Befriedigend (acht Punkte)! 

Jetzt war ich motiviert! Ich lernte jeden Tag, von Montag bis Sonntag. Sonntags nur 3-5 Stunden, dafür morgens mit einem gemütlichen Frühstück und einer erfrischenden Laufrunde. Donnerstags ging ich immer nach dem Lernen noch von 20:45-22:15 Uhr zum Yoga und danach manchmal noch in die Badewanne. Die Mittagspausen verbrachte ich rundherum mit verschiedenen Freund:innen. Wir tranken Kaffee in der Sonne, lagen im Hofgarten oder gingen am Rhein spazieren. Meistens lachten wir, doch nicht zu selten teilten wir auch unsere Ängste und unseren Kummer miteinander. Und unzählige Male weinte ich bittere Tränen, die in mein Mensaessen oder in die pullibedeckten Arme meiner Freund:innen tropften. 

Das war eine intensive Zeit. Ich wurde immer besser. Ich war nie eine der besten. Aber ich hatte Freund:innen, die der Reihe nach zu den besten gehörten. Ich war (und bin!) soooo stolz auf jede:n einzel:n. 

Ich schaffte mein Examen im nächsten Anlauf. Mit insgesamt 22 Punkten. Drei Punkte mehr als vorher. Drei von 108 Punkten insgesamt. Das Examen so schlecht zu bestehen, nach all der Lernerei, all dem Verzicht, all den Mühen und Tränen, all der Belastung, den Alpträumen, den gesundheitlichen Schäden wie Kopfschmerzen bis hin zu Migräne, Knirschen, Übermüdung und immer wieder mal kleineren Nervenzusammenbrüchen, war tausend Mal schmerzhafter, als es beim ersten Versuch, der mir nichts groß bedeutet hatte, durchzufallen.

Ich war juristisch nicht immer die schnellste, aber ich hatte helle Momente und war auch sonst intellektuell mit den meisten meiner Freund:innen auf Augenhöhe. Das klingt erstmal blöd und kann falsch verstanden werden, deshalb möchte ich es näher erklären: 

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gleich wertvoll sind. Ein super sensibler, lustiger, hilfsbereiter, geistreicher, juristisch brillanter Freund von mir ist in manchen anderen Lebensbereichen kaum überlebensfähig. Andere sind vielleicht in einer Partnerschaft, verstehen sich mit allen oberflächlich gut, schreiben durchschnittlich solide Noten und haben eine solide Zukunft in einer Welt der Schönen und Reichen vor sich und verhalten sich trotzdem in vielen Bereichen wie miese Arschlöcher.

Aber warum? Der Grund ist meiner Meinung nach immer Unsicherheit, Unzufriedenheit, Überforderung oder Verletztheit. 

Menschen, die wirklich glücklich sind und sich sicher fühlen, haben es nicht nötig, sich blöd zu verhalten. Natürlich kann es sein, dass auch diese Menschen sich enttäuscht oder verletzt fühlen. Aber sie werden anders reagieren. Sie werden deutlich ihre Wahrheit sprechen, um eine klare, gesunde Grenze zu setzen oder durch respektvolle Kommunikation eine Lösung zu finden. Das kann auch bedeuten mal lauter, eindringlicher, wütender oder insgesamt emotionaler zu werden, aber mit einem regulierten Nervensystem, (mit-)fühlend und zuhörend. 

All das und noch viel mehr habe ich auf meinem juristischen wie spirituellen Weg lernen dürfen. Und ich sage dir, das war für mich oft kein leichter Weg. 

Ich dachte lange ich sei selbstbewusst, bis ich Schicht für Schicht Glaubenssätze und Limitierungen entdeckte. Die ständige Kritik und Gemeinheiten von meiner Mutter haben mich immer wieder verunsichert, bis hin zu Momenten, in denen ich nicht wusste, ob ich nicht vielleicht verrückt sein könnte. Ob es nicht vielleicht stimme, dass ich zu sensibel, zu anspruchsvoll, zu kritisch sei. Ich würde jedes Wort auf die Goldwaage legen, sei anstrengend, zu schnell, egoistisch und ungeduldig. Gleichzeitig erlebte ich, wie ich intellektuell zum ersten Mal in meinem Leben an meine Grenzen stieß und akzeptieren musste, dass andere meine Leistungen im juristischen Kontext ständig bewerteten und auseinandernahmen. Auch wenn das grundsätzlich beim Lernen dazugehören kann, ist das im juristischen Umfeld nochmal eine ganz andere Nummer. Weil dort oft viel Neid, Ungerechtigkeit und Ellenbogenmentalität eine Rolle spielen. 

Ich hatte Freund:innen, die meine Jurasorgen verstanden und andere mit denen ich über Liebenskummer, die Sorge um Papa oder meine Streits mit Mama reden konnte. Doch irgendwann ist ein Streit mit Mama so eskaliert, dass ich mit meiner Familie brechen wollte. Ich wollte wirklich. Aber ich wollte Papa das nicht antun. Ich wusste, wie sehr er mich liebte und wie abhängig er wegen seiner Krankheit von Mama war, die er auch liebte. Also suchte ich mir Hilfe und startete den nächsten Versuch, eine Therapeutin zu finden. Dieses Mal mit mehr Erfolg. Die Frau begleitete mich fünf Jahre, bevor ich eine neue Therapeutin entdeckte. 

Ich hatte das Bedürfnis noch tiefer zu graben. So unterstützend meine damalige Therapeutin gewesen war, hatte ich doch das Gefühl, dass ich die Dinge zwar im Kopf verstand, mein Herz sie aber nicht fühlen lernte. 

Bei meiner nächsten Therapeutin begann ich dann eine somatische Therapie und erfuhr zum ersten Mal die Sicherheit, dass meine Mutter wirklich eine Narzisstin ist. Etwa ein Jahr hatte ich es bereits vermutet, aber ich wollte mir auf keinen Fall so eine schwere Diagnose anmaßen. Über Jahre hatten Freund:innen und Familie hier und da die Streitigkeiten mitbekommen. Und immer hieß es, meine Mutter würde sich nicht mehr ändern und ich müsse sie akzeptieren wie sie ist. Meine beste Freundin meinte mal, Ann-Kathrin, weißt du, vielleicht bist du gerade deshalb so ein empathischer Mensch geworden, weil du auf die harte Tour lernen musstest, wie es sich anfühlt, wenn ein wichtiges Gegenüber es nicht ist. Doch selbst diese Freundin gestand mir ehrlich, dass es schwierig für sie sei, sich vorzustellen, dass meine Mutter, also die Frau, die sie schon Jahrzehnte lang kannte, eine Narzisstin sei. Durch die somatische Therapie lernte ich, meinen Gefühlen wieder zu vertrauen, anstatt von der Bestätigung meiner Gefühle durch andere abhängig zu sein.

Gleichzeitig haben Mama, Oma, Papa, meine Nachhilfe Lehrerin Frau Plewnia, mein erster Freund, meine Yogalehrerinnen, Therapeutinnen, Coachinnen und ganz, ganz viele andere Menschen mir immer zur Seite gestanden. Menschen haben an mich geglaubt, mir ihre Weisheiten geschenkt und mich mit Rat und Tat und einem geduldigen Ohr unterstützt. Ich weiß, was Gemeinschaft bedeutet, ich weiß, wie wichtig Freundschaften und Familie sind, vor allem dann, wenn die Kernfamilie sehr klein, nicht vorhanden oder problematisch ist. 

Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass die effektivste und vielleicht einzige Lösung, um aus diesen Konflikten herauszukommen, Kommunikation und ein gesundes Selbstbewusstsein sind. Was sage ich? Wieso möchte ich das sagen? Was möchte ich erreichen? Und funktioniert das so mit dem Satz, den ich sagen möchte? Oder kann ich den Satz, den Ton oder die Art und Weise wie ich den Satz sage noch anpassen. 

Schließlich durfte ich noch lernen, dass es Momente gibt, in denen keinerlei Kommunikation mehr helfen kann. Das sind Momente in denen unser Gegenüber uns entweder emotional oder intellektuell (noch) nicht verstehen kann. Manchmal braucht es dann nur ein bisschen Zeit. Manchmal hilft eine Umarmung oder Raum geben und ein langer Spaziergang. Und manchmal bedarf es klarer Grenzen, die auch dann wieder einem gesunden Selbstbewusstsein bedürfen, weil wir dazu lernen müssen, Zurückweisung anzunehmen oder wenigstens zu akzeptieren. Außerdem heißt es zu lernen, die Gefühle meines Gegenübers auszuhalten, die entstehen, wenn er oder sie sich zurückgewiesen fühlt.

AIKYAM

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